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Geburtsstunde der Plattentektonik – Marie Tharps Entdeckung

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AUTOR/IN
Christina Ertl-Shirley
Ruth Waldeyer

Ein riesiger Graben führt vom Nordpolarmeer bis zur Antarktis. Die Geologin Marie Tharp entdeckt ihn 1952 und legt so den Grundstein für die Plattentektonik.

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Herbst 1952: Durch akribische Analyse von Echolotungsdaten macht die Geologin Marie Tharp (1920 - 2006) erstmals die Landschaft der Tiefsee sichtbar. Dabei entdeckt sie an ihrem Zeichentisch eine submarine Schlucht, die vom Nordpol bis zur Antarktis durch den Atlantik verläuft. Es ist der Grabenbruch des mittelatlantischen Rückens.

Die Entdeckung markiert den Beginn der Plattentektonik. Jetzt wurde verständlich, was die Kontinente zum Driften bringt. Ein wichtiges Kapitel der Wissenschaftsgeschichte, geprägt auch von Sexismus und Kaltem Krieg.

"Ich hab den Großteil meiner Karriere im Hintergrund gearbeitet, aber ich bin absolut nicht verbittert. Ich war froh, dass ich einen so interessanten Job hatte. Die Grabensenke zu entdecken und den mittelozeanischen Rücken, der sich 70.000 km um die ganze Erde windet – was war etwas Großes. Das konnte man nur einmal machen. Man kann nichts Größeres finden. Jedenfalls nicht auf diesem Planeten." (Marie Tharp)

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30.8.1944 Reichsrundfunk berichtet über Alfred Wegener und die Kontinentalverschiebung

30.8.1944 | Der Reichsrundfunk berichtet über Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung. Wegener hatte diese 1912 vorgestellt, allerdings waren seine Belege noch schwach.

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Christina Ertl-Shirley
Ruth Waldeyer