Datenanalyse zu Spritpreisen

Tanken: So teuer sind Benzin und Diesel

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AUTOR/IN
Jakob Bauer
Jakob Bauer
Kiril Dik
Kiril Dik
Nico Heiliger
Nico Heiliger
Michael Kreil
Ulrich Lang
Ulrich Lang
Johannes Schmid-Johannsen
Johannes Schmid-Johannsen
Alexander Schreiber

Die Spritpreise steigen erneut. Die SWR-Datenanalyse zeigt in Echtzeit die Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Deutschland.

Nach dem Ende des Tankrabatts waren die Kraftstoffpreise in Deutschland zunächst gesunken. Seit Anfang Oktober verzeichnet das SWR-Monitoring wieder stark steigende Preise. Auch schwankten die Preise in den letzten Wochen stärker als zur Einführung des Tankrabatts - über den Tag gesehen, aber auch zwischen den Tankstellen. Das zeigen die Langzeitentwicklungen der Spritpreise in Deutschland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Für jeden Tag berechnet SWRdata das obere (rot), mittlere (grau) und untere Preissegment (blau).

Das obere und das untere Preissegment liegen mittlerweile weiter auseinander als nach der Einführung des Tankrabatts. Die schwarze Linie zeigt den Tagesdurchschnitt an. Für den aktuellen Tag wird der Preis dynamisch stündlich angepasst, entsprechend der Entwicklung der Preise an den Zapfsäulen.

Der Tankrabatt ist nach drei Monaten ausgelaufen. Nun wird beim Kauf von Benzin und Diesel wieder die volle Energiesteuer berechnet.

Günstig tanken geht am besten am Abend

Der Blick auf den Durchschnittspreis verschweigt, dass Sprit im Tagesverlauf auch deutlich darüber liegen kann. Geht man von den derzeitigen Höchstpreisen von rund 2,70 Euro pro Liter aus, könnte der Preis vereinzelt auch die Drei-Euro-Grenze überschreiten.

Mit steigenden Preisen drängt sich Autofahrern umso mehr die Frage auf, wie sie günstig tanken können. Die stündlichen Durchschnittspreise zeigen: Am Morgen sind die Preise in der Regel am höchsten. Im Tagesverlauf sinken sie immer weiter ab, ehe sie in der Nacht ansteigen.

Als wichtiger Faktor für den Spritpreis gilt außerdem der Rohölpreis am Weltmarkt, schließlich wird das Rohöl in den Raffinerien zu Benzin und Diesel weiterverarbeitet. Zwar ist Rohöl nur eine von mehreren Einflussgrößen auf die Preise an den Zapfsäulen. Der ADAC etwa vermutet hinter dem Anstieg der Spritpreise Ende August unter anderem eine gesteigerte Nachfrage in Deutschland durch das Auslaufen des Tankrabatts. Auch der Wechselkurs des Euros zu Dollar spielt eine Rolle, da Rohöl in Dollar gehandelt wird.

Welche Rolle spielt der Rohölpreis?

Allerdings fielen und stiegen die Tankstellen-Preise vor dem Krieg in der Ukraine trotz des komplexen Preisgefüges recht synchron mit dem Rohölkurs. Das ist nicht mehr der Fall. In den vergangenen Monaten kann der Rohölpreis alleine die Preisschwankungen an deutschen Tankstellen nicht erklären. Deutlich wird das, wenn man die Preiskurven seit Anfang Juni nebeneinanderlegt. Zwar sanken in den Monaten danach die Kurven auch für Sprit, allerdings fiel die Kurve für Rohöl stärker ab. Ob sich Sprit- und Rohölpreise weiter voneinander entkoppeln, bleibt abzuwarten.

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